Was sind Infektionskrankheiten?

Ob Grippe, Zika, Masern oder AIDS: Infektionskrankheiten geraten immer wieder in die Schlagzeilen. Gegen viele kann man sich schützen, andere sind mit Medikamenten gut behandelbar oder heilen von selbst aus. Doch bestimmte Erreger stellen die weltweite Gesundheitsversorgung auf die Probe. Dazu gehört seit 2020 das Corona-Virus.

Virus-IllustrationVirus-IllustrationUnter dem Begriff Infektionskrankheiten versteht man durch Viren, Bakterien oder Pilze ausgelöste übertragbare Erkrankungen bei Menschen, Tieren oder Pflanzen. Zeitlicher Verlauf, Symptome und Schwere der jeweiligen Erkrankung können sich von Erreger zu Erreger unterscheiden, ebenso wie Ansteckungswege und Behandlung.

Die Erreger von Infektionskrankheiten

In den meisten Fällen verursachen Viren, Bakterien oder Pilze eine Infektionskrankheit, seltener auch bestimmte Einzeller (Protozoen) oder entartete Eiweiße (Prionen). Während es sich bei Bakterien und Pilze um lebende Organismen handelt, besitzen Viren keinen eigenen Stoffwechsel und zählen daher nicht zu den Lebewesen. Diese Tatsache ist entscheidend für die Auswahl der Therapie bei Vorliegen eines Infekts.

Mögliche Übertragungswege

Ein Kuss, ein Händeschütteln, ein Griff an die Haltestange in der U-Bahn – viele Erreger wie etwa Grippeviren breiten sich per Schmier- oder Kontaktinfektion aus. Die Keime bleiben zum Beispiel beim Niesen an den Händen haften und geraten auf diesem Weg an die Oberfläche von Gegenständen, die der Erkrankte berührt, oder werden direkt von Mensch zu Mensch weitergegeben. Auch mittels Tröpfchen, die so klein sind, dass sie einfach durch die Luft schweben können, gelangen einige Erreger zu ihrem nächsten Wirt. Beispiele hierfür sind Masernviren und Varizella-Zoster-Viren, die bei Kindern Windpocken verursachen. Salmonellen, Campylobacter und andere Keime, die vor allem Brechdurchfälle hervorrufen, sind dagegen meist auf Lebensmitteln und im Trink- oder Badewasser zu finden. Manche Krankheitserreger wie das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) sind durch sexuellen Kontakt übertragbar.

Behandlung von Infektionskrankheiten

Bei bakteriellen Infekten kommen meist Antibiotika zum Einsatz. Diese Mittel greifen in den Stoffwechsel der Mikroorganismen ein und töten sie ab oder unterbinden ihr Wachstum. Da Viren keinen eigenen Stoffwechsel besitzen, können ihnen Antibiotika nichts anhaben. Vor vielen Virusinfektionen schützt eine Impfung, manche sind mit bestimmten Arzneistoffen – sogenannten Virostatika – behandelbar, andere heilen von selbst aus. Häufig „verstecken“ sich Viren jedoch so geschickt im Körper, dass es mithilfe von Medikamenten lediglich möglich ist, sie in Schach zu halten, nicht jedoch sie endgültig zu beseitigen. Ein Beispiel ist das Varizella-Zoster-Virus, welches sich nach einer Erstinfektion im Kindesalter in die Nervenbahnen zurückzieht und bei Erwachsenen in Form einer Gürtelrose wieder aufflammen kann.

Impfen schützt

Gegen manche Infektionskrankheiten kann man sich impfen lassen. In welchem Alter welche Immunisierung ratsam ist, legt die Ständige Impfkommission (STiKo) fest, deren Geschäftsstelle vom Robert Koch-Institut (RKI) koordiniert und unterstützt wird. Bei seinen Impfempfehlungen berücksichtigt das unabhängige Gremium nicht nur den Nutzen für die Gesundheit des Einzelnen, sondern auch den für die gesamte Bevölkerung: So tragen hohe Impfquoten dazu bei, jene Mitglieder der Gesellschaft vor einer Ansteckung zu schützen, die selbst nicht geimpft werden können. Dieser sogenannte Herdenschutz ist insbesondere für Säuglinge und Menschen mit einem nicht voll funktionsfähigen Immunsystem von Bedeutung (lesen Sie auch die Beiträge in der Rubrik „Impfungen“)

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